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Berufliche Ausbildung

Bei der Vorstellung der verschiedenen Programme zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Nepal durch NYF lernen wir auch die berufliche Ausbildung kennen. Die Leiterin des Vocational Training nimmt uns mit nach Banepa, einer Kleinstadt ca 10 KM von Kathmandu entfernt. Dort gibt es ein großes Zentrum für Berufsbildung für ca 250 Jugendliche mit angegliedertem Internat mit ungefähr 100 Plätzen. Gebaut wurde diese große und moderne Anlage vor wenigen Jahren von der chinesischen Regierung.

Anlass der heutigen Fahrt hierher ist der Besuch von zwei jungen Frauen, die durch NYF hier ein Stipendium bekommen. Die beiden absolvieren eine Ausbildung im Bereich Hotelwesen. Dieser Ausbildungsberuf ist, so haben wir es verstanden, ein Pilotprojekt in Nepal. So lernen die beiden u.a. in Übungszimmern den Zimmerservice, in einer Lehrküche kochen sie Gerichte aus der chinesischen, nepalischen und kontinentalen Küche. Sogar ein großer Backofen für Pizza ist vorhanden. Die beiden Jugendlichen sind sehr schüchtern, ein Gespräch ist dadurch leider nicht möglich.
Das große Dhasainfest wirft seine Schatten voraus, die meisten Schüler haben ihre Abschnittprüfungen absolviert. Sie sind daher schon in den Ferien und nach Hause gefahren. Das große Schulgelände ist daher schon ziemlich verwaist. Nur eine große Hundemeute beäugt uns aufmerksam.
Die beiden anderen Berufe, die hier gelernt werden können, sind aus dem Bereich der Computer- und Elektrotechnologie. Die Ausbildungsdauer beträgt jeweils 3 Jahre. In die erste Computerklasse können wir kurz reinschauen. Die Jugendlichen haben vor kurzer Zeit erst mit der Ausbildung hier begonnen und noch keine Prüfungen hinter sich.
Bei einem abschließenden Gespräch mit dem Schulleiter erfahren wir bei einer Tasse Tee weitere Einzelheiten zum nepalischen Ausbildungs- und Prüfungssystem. So sind z.B. die Prüfungen zentral, d.h. landesweit organisiert.
Zur Abrundung unseres Eindrucks besuchen wir noch einen kürzlich ausgelernten Elektrotechniker, der vor einigen Wochen seine erste Stelle angetreten hat. Der junge Mann arbeitet bei einer kleinen Firma, die Elektroinstallationen in Wohnhäusern durchführt.
Dies ist insofern nicht ganz einfach, da viele Häuser über zwei Stromkreise verfügen. D.h. auch zwei Lichtsysteme. Das eine läuft über Netzstrom mit 220 V, so wie bei uns. Das zweite wird durch eine Photovoltaik-Anlage und/oder große Akkus betrieben und läuft mit 12V. Das bedeutet für die Bewohner eine große Investition. Diese liegen, so erfahren wir im Gespräch mit der Hausbesitzerin, zwischen 15.000 und 100.000 Rupien, d.h. zwischen 120 und 750 €. Die Unterschiede liegen in der Größe der Anlage begründet. Reine Lichtversorgung ist viel billiger als die Versorgung mit Notstrom für PC und andere Verbraucher. Bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von ca 20-30 € sind das ganz schöne Summen! Diese Anlagen sind notwendig, da die Stromversorgung hier nicht verlässlich funktioniert. Es gibt eigene load-shedding-Pläne über die Ausfallzeiten. Darüber hinaus gibt es auch unvorhergesehene Ausfallszeiten. Für die hiesige Wirtschaft und Industrie ein Riesenproblem.

Hier mehr Infos über die nepalyouthfoundation

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