Kategorie: Newsroom
Auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt
Zum wiederholten Male war die Nepal Youth Foundation Germany e.V. in der Bürgerhütte auf dem Weihnachtsmarkt.
Wir bedanken uns bei Allen für ihr Interesse, die angenehmen Gespräche und schönen Begegnungen an unserem Stand und wünschen noch eine schöne Adventszeit.
Neues vom Projekt „Build the workshop“
Die von Mitgliedern der Nepal Youth Foundation Germany in Olgapuri eingerichtete Drechselwerkstatt macht große Fortschritte, inzwischen läuft der erfolgreiche Ausbildungsbetrieb an mehreren Drechselmaschinen. Lesen Sie hier einen informativen Bericht dazu:
Wie es weiterging 2017Das Banner-Bag-Team auf dem Ladenburger Altstadtfest
Mit unserem Stand beim Ladenburger Altstadtfest stießen wir auch dieses Mal wieder auf großes Interesse. Unsere Taschen waren aus ganz unterschiedlichen Veranstaltungsbannern gefertigt und am späten Nachmittag waren wir nahezu ausverkauft.
Viele interessante Gespräche und Diskussionen begleiteten den Verkauf, dessen Erlös in das Projekt „Build up the workshop“ der Nepal Youth Foundation Germany fließt. In der im letzten Jahr eingerichteten Drechselwerkstatt findet jetzt Ausbildung für Jugendliche in Kathmandu statt. Das nächste Ziel dieses Projektes ist der weitere Ausbau der Drechselwerkstatt und die Einrichtung einer Schreinerwerkstatt im Ausbildungszentrum in Olgapuri, dem Kinderdorf der Nepal Youth Foundation in Kathmandu. (Anne)
Herzlichen Glückwunsch für Urmila Chaudhary
zur Verleihung des Theodor-Häcker-Preises für politischen Mut und Aufrichtigkeit – Menschenrechtspreis der Stadt Esslingen.
Anfang Juli 2017 verlieh die Stadt Esslingen den Theodor-Häcker Preis, den internationalen Menschenrechtspreis für politischen Mut und Aufrichtigkeit, an Urmila Chaudhary.
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In einer eindrucksvollen Zeremonie wurde Urmila Chaudhary der Preis überreicht. In der folgenden Woche wurde sie zu mehreren Pressekonferenzen, öffentlichen Diskussionen und Schulbesuchen eingeladen.
Anschließend, von Freitag bis Dienstag, waren dann Urmila und Man Bahadur (Projektleiter der NYF), der sie begleitet hat, bei uns in Heidelberg zu Besuch. Wir verbrachten sehr schöne Tage mit langen Gesprächen, mit viel Muße und einigen Unternehmungen wie Schloßbesuch und Bergbahnfahrt zum Königsstuhl. Erholten uns von der Hitze der Stadt bei einem Waldspaziergang durchs Felsenmeer und hatten eine angeregte Diskussion nach dem Film „Urmila – für die Freiheit“ in der Werkstatt. Es war sehr angenehm, soviel Zeit zusammen verbringen zu können und wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen, in Nepal oder wieder hier in Heidelberg.
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Diskriminierung und Unterdrückung charakerisieren das Leben Urmilas seit ihrem 6ten Lebensjahr. In diesem Alter wurde sie als Kamalari, als Haussklavin, während des Maghefestes im Januar in eine reiche und einflussreiche Familie nach Kathmandu verkauft. Sie musste von morgens bis spät in die Nacht arbeiten; kochen, waschen, putzen, alle Dinge, die im Haushalt anstehen, erledigen. Oftmals erleben die als Kamalari verkauften Kinder Gewalt, körperliche und sexuelle Misshandlung.
Die Kamalaritradition, beheimatet im Südwesten Nepals, reicht ins 18. Jahrhundert zurück. Die Tharu, unempfindlich gegen Malaria, bearbeiteten und kultivierten das Land im Terai. Als durch Trockenlegung und Spritzmittel die Malaria zurückgedrängt wurde, wanderten Menschen aus den Bergregionen in den Süden ein, verdrängten die Tharu von ihrem Land. Das Land war nicht offiziell registriert und eingetragen und so wurden die Tharu zu abhängigen Bauern, die jetzt für die neu eingewanderten Großgrundbesitzer arbeiten mussten.
So entstand das System der Kamalari, bei dem junge Mädchen für mehrere Jahre in meist höherkastige Familien außerhalb des Terais verkauft wurden zu einem geringen Preis. Das Versprechen, dass die Kinder die Schule würden besuchen können, wurde meist gebrochen.
Urmila konnte erst mit 17 Jahren, nach 12 Jahren als Kamalari und nachdem sie von der Nepal Youth Foundation befreit worden war, zur Schule gehen.
Seit dieser Zeit kämpft Urmila sehr aktiv für die Abschaffung des Kamalarisystems.
Zusammen mit der Nepal Youth Foundation gab es 2006 den ersten Erfolg: das Verbot des Kamalarisystems. 2009 sicherte die Regierung die finanzielle Unterstützung der Schulausbildung der befreiten Mädchen zu. 2013 verkündete die Regierung das offizielle Ende und die Abschaffung des Kamalarisystems.
Während all dieser Jahre setzte sich Urmila aktiv für die Befreiung der Kamalari ein.
Zum einen informierten sie und ihre Mitstreiterinnen durch dramatische Darstellungen mit Straßentheater die Bevölkerung über das Elend und die Not der Kamalari und veränderten so das Bewusstsein und Denken der Menschen über die Kamalaripraxis.
Aber sie verhinderte auch aktiv, das Mädchen beim Maghefest verkauft wurden, diskutierte mit den Eltern, holte die Mädchen aus Bussen. Sie suchte nach den Kamalari, konfrontierte die Familien und forderte sie auf, die Mädchen gehen zu lassen.
Urmila klagt ihre Eltern nicht an. Sie sagt: „Meine Eltern litten genauso wie ich und ich will nicht, dass wir nochmals so etwas erleiden müssen“. Dieser Gedanke gab und gibt ihr die Kraft zu kämpfen und heute sind 13 000 Mädchen befreit; sie leben wieder zuhause oder in mehreren Hostels.
Jetzt müssen weiterführende Programme organisiert werden, um die Schul- und Berufsausbildung der Mädchen zu gewährleisten und allen ein freies, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Mit dem Freed Kamalari Developmental Forum, der eigenen NGO der Kamalari, geht der Kampf Urmilas weiter. Sie wird dabei von der Nepal Youth Foundation unterstützt. (Anne)
Sehen Sie zu diesem Thema den beeindruckenden und unbedingt sehenswerten Filmbeitrag von Roy Cox:
Klicken Sie hier für den Vorschaufilm (Work-In-Progress)
Lebendiger Neckar
Unser Projekt „build up the workshop“ – Ausbildungsplätze für Nepal stieß auf großes Interesse bei den Besuchern des Lebendigen Neckars. Bei wunderschönem Sommerwetter führten wir viele interessante Gespräche über unsere Arbeit im Ausbildungszentrum der Nepal Youth Foundation in Kathmandu. Mit dem regen Kauf unserer Banner-Beutel, deren Erlös direkt in das Projekt fließt, unterstützten uns viele der Festbesucher.
Build up the workshop
Das gemeinsame Projekt „Build up the workshop“ der Nepal Youth Foundation Germany (NYF) und der Drechselstube Neckarsteinach (dns) ist gelungen.
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Im Oktober 2016 entstand im neu gebauten Berufsbildungszentrum der NYF in Olgapuri nahe Kathmandu eine Drechselwerkstatt mit einem Ausbildungsplatz für nepalesische Jugendliche.
Der komplette Drechselausbildungsplatz (Drechselmaschine VICMARC-VL 200, Zubehör, Transportvorbereitungen), gespendet von der Familie Weinbrecht von der Drechselstube dns in Neckarsteinach, war bereits im Juni in Kathmandu angekommen und mit der Unterstützung des schwedischen Familienunternehmens Tormek durch die Spende einer Schärfmaschine TORMEK T-7 war die „Hardware“ für das Vorhaben gesichert.
Was noch fehlte war die „Software“, das Know-How zum Bedienen der Maschine.
Mit Hans-Hermann Terkatz, Markus Schneider und Wolfgang Hess war das Trainerteam aus dem Umfeld der dns erstaunlich schnell gefunden. Alle drei begeisterte das Projekt und das Land Nepal so sehr, dass sie bereit waren, auf eigene Kosten dorthin zu reisen und sich 10 Tage lang dort ehrenamtlich zu engagieren. Unterstützt wurden sie von Ulrike Terkatz und Christof Wörtz.
Als Projektleiter bereitete Albert Klar-Bauder den Einsatz in Deutschland vor und koordinierte die Aktivitäten vor Ort in Nepal mit Unterstützung seiner Frau Renate Bauder.
Am 15. Oktober 2016 bezog das „German Team“ das Gästehaus der NYF in Olgapuri.
Die Drechselmaschine, die verpackt in ihrer Transportkiste in der Werkstatt wartete, wurde ausgepackt, abgestaubt, eingeölt und eingerichtet. Gleichzeitig wurden die Grundstrukturen eines Drechselausbildungsplatzes geschaffen: Werktisch aufbauen, Werkzeugwand einrichten, Zubehör zugänglich verstauen.
Morgens am 16.10.2016 versammelten sich dann 6 nepalesische Schreiner gemeinsam mit dem Leiter des Vocational Training Centers Madan Khadka und unserem German Team zur Begrüßung durch Som Paneru. Damit begann der erste „Train the Trainer“-Ausbildungskurs; eine Vormittagsgruppe von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr und eine Nachmittagsgruppe von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr. So war gewährleistet, dass jeder genug Praxiserfahrung an der Maschine sammeln konnte.
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Zum Kurseinstieg standen der Einsatz und der Umgang mit den Drechselwerkzeugen im Vordergrund.
Mit zunehmender Drechselpraxis formten die Teilnehmer in den folgenden Tagen dann bereits Holzschalen und hängende Teelichthalter.
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Wolfgang Hess führte in die fachgerechte Handhabung der Tormek Schärfmaschine ein und nachdem sich im Kinderdorf herumgesprochen hatte, dass man mit der Maschine nicht nur Werkzeuge, sondern auch Messer und Scheren schärfen kann, füllte sich die Werkstatt mit interessierten Dorfbewohnern, die allerlei Gerätschaften zum Schärfen brachten.
Im abschließenden Reflexions- und Perspektivmeeting wurde besprochen, was es zukünfig braucht, damit die vermittelten Grundkenntnisse erhalten und weiter ausgebaut werden können.
Am letzten Projekttag überreichten in einer feierlichen Zeremonie Albert Klar-Bauder und Anne Haller-Karpf (Vorstand der NYF Germany) den Drechselausbildungsplatz an die NYF.
Olga Murray, die 91-jährige Gründerin der NYF, nahm die Maschinen persönlich in Empfang.
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Mit der Übergabe der Zertifikate an die Kursteilnehmer durch Olga Murray wurde der erste „Train the Trainer“-Kurs im neuen Vocational Center der NYF feierlich beendet.
Darüberhinaus sind bereits weitere Vorhaben angedacht:
- Die NYF plant in Kathmandu die Eröffnung eines Shops, in dem die Werkstücke aus der Drechselwerkstatt zusammen mit anderen in Olgapuri hergestellten Produkten verkauft werden.
- Das Schärfen von Werkzeugen und Haushaltsutensilien soll als Dienstleistung in einem (evtl. mobilen) Schärfzentrum lokal angeboten werden.
Damit sollen Einnahmequellen erschlossen werden, um langfristig einen Beitrag zur Finanzierung der Ausbildungsstätte zu erreichen.
Wir von der NYF Germany werden über die weitere Entwicklung kontinuierlich berichten.